Christus und die Haupttugenden

Kardianltugenden nach Marcus Tullius Cicero
aus seiner Schrift: De Officiis (Über die Pflichten)

Gerechtigkeit (Iustitia),
Mäßigung (Temperantia),
Tapferkeit und Hochsinn (Fortitudo bzw. Virtus)
Weisheit oder Klugheit (Sapientia bzw. Prudentia).

Liebe ist eine der drei göttlichen Tugenden.

Liebe – Caritas / Hoffnung – Spem / Glauben – Credo

Die Religion der Liebe ist falsch erfaßt durch vielseitige Verzerungen und Entstellungen des Begriffes Liebe; denn der wahren Liebe größter Teil ist Strenge!

Das was jetzt Liebe genannt wird, ist alles andere mehr als Liebe. Wenn allen sogenannten Lieben unerbittlich auf den Grund gegangen wird, so bleibt dort weiter nichts als Selbstsucht, Eitelkeit, Schwachheit, Bequemlichkeit, Einbildung oder Triebe.

Wahrhafte Liebe wird nicht darauf sehen, was dem anderen gefällt, was diesem angenehm ist und Freude bereitet, sondern sie wird sich nur darnach richten, was dem anderen nützt! Gleichviel, ob es dem anderen Freude bereitet oder nicht. Das ist wahres Lieben und Dienen.

Wenn also geschrieben steht: >>Liebet Euere Feinde!<<, so heißt das: >>Tut das, was ihnen nützt! Züchtigt sie also auch, wenn sie nicht anders zur Erkenntnis kommen können!<< Das ist ihnen dienen. Nur muß Gerechtigkeit dabei walten; denn Liebe läßt sich von Gerechtigkeit nicht trennen, sie sind eins! Unangebrachte Nachgiebigkeit hieße die Fehler der Feinde noch größer ziehen und sie dadurch weiter auf abschüssige Bahn gleiten lassen. Wäre das Liebe? Man würde sich im Gegenteil damit eine Schuld aufbürden! Abd Ru Shin, Im Lichte der Wahrheit / Die Religion der Liebe, S 247.

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Die wahre Liebe denkt nie an sich selbst, sondern immer nur zugunsten des geliebten Anderen und handelt darnach, auch wenn es mit eigener Entsagung verknüpft ist.

Abd Ru Shin, Im Lichte der Wahrheit / Das Geheimnis der Geburt, Gesamtausgabe S 372.

Und wenn er in einer Tiefe läge, die ihn zur Verzweiflung bringen muß, die Liebe ist fähig, ihn mit Sturmesgewalt emporzureißen zu dem Licht, zu Gott, der selbst die Liebe ist. Sobald in einem Menschen durch irgendeinen Anstoß die reine Liebe rege wird, hat er auch die direkteste Verbindung mit Gott, dem Urquell aller Liebe, und somit auch die stärkste Hilfe. Wenn aber ein Mensch alles besäße und hätte der Liebe nicht, so wäre er doch nur ein tönend Erz oder eine klingende Schelle, also ohne Wärme, ohne Leben … nichts!

Findet er jedoch zu irgendeinem seiner Nächsten die wahre Liebe, die nur darnach strebt, dem anderen geliebten Menschen Licht und Freude zu bringen, ihn nicht durch unsinniges Begehren herabzuzerren, sondern schützend emporzuheben, so dient er ihm, ohne sich dabei des eigentlichen Dienens bewußt zu werden, da er sich dadurch mehr zu einem selbstlosen Geber und Schenker macht. Und dieses Dienen ringt ihn frei!

Abd Ru Shin, Im Lichte der Wahrheit / Der Mensch und sein freier Wille, Gesamtausgabe S 438.

Schmach, daß die Menschheit immer wieder die Gelüste und eigene Schwächen durch Heucheleien zu verdecken sucht! Oder gedankenlose Handlungen darin begeht.

Der Mensch soll wissen, daß die echte Liebe überhaupt nur seelisch ist! Und alles andere nur Trieb! Seelische Liebe aber hat mit dem grobstofflichen Körper nichts zu tun, verlangt auch nicht darnach, da die Trennung aller Schöpfungsarten stets vollkommen bleibt. Geistig ist geistig, seelisch ist seelisch, und körperlich ist und bleibt immer nur körperlich!

Beim Sterben des Körpers wird nicht ein Atom der Seele mit absterben. Das zeigt in aller Einfachheit, daß jedes für sich allein steht, und keine Vermischung vorkommt.

Einen seelenvollen Kuß zum Beispiel gibt es nur in Einbildung, weil jeder Kuß lediglich eine grobstoffliche Handlung ist und bleibt. Was der Mensch seelisch dabei empfindet, ist eine ganz getrennte Sache. Seelische Liebe geht neben dem körperlichen Triebe, nicht mit oder gar in ihm.

Abd Ru Shin, Im Lichte der Wahrheit / Der Freundschaftskuss, Gesamtausgabe S 710.

Und der Gnaden sind noch viele, die allein aus diesem einen Vorgange erwachsen; denn es laufen dabei neue Fäden aus, nach allen Seiten, welche wieder Wechselwirkung in sich tragen und an manchen Stellen stärken, heben, fördern, lösen, die mit diesen beiden Hauptbeteiligten verbunden sind. Denn Gnade, Liebe ganz allein liegt in den Auswirkungen sämtlicher Gesetze, welche in der Schöpfung sind, und die zuletzt nach oben gehend in dem einen großen Grundgesetz zusammenlaufen: dem Gesetz der Liebe!

Liebe ist ja alles! Liebe ist Gerechtigkeit und ist auch Reinheit! Es gibt keine Trennung dieser drei. Die drei sind eins, und darin wieder ruht Vollkommenheit. Beachtet diese meine Worte, nehmet sie als Schlüssel für alles Geschehen in der Schöpfung!

Es wird Euch, die Ihr meine Botschaft kennt, ganz selbstverständlich sein, daß immer erst das Euch Zunächstliegende Anschluß finden kann, weil dazu ganz bestimmte Voraussetzungen gegeben sein müssen, die keine Lücke zulassen.

Abd Ru Shin, Im Lichte der Wahrheit / Der geistige Führer des Menschen, Gesamtausgabe S 867.

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